Am 23. Februar 2018 hat es auf der Hufelandstraße in Arnsdorf einen Dachstuhlbrand gegeben. In sozialen Netzwerken machten daraufhin unter anderem Gerüchte die Runde, dass die Feuerwehr zu lange gebraucht habe, ehe sie mit dem Löschen des Hauses begann. In einem Pressegespräch am Montagmittag nahm das Landratsamt Bautzen als untere Brandschutzbehörde gemeinsam mit Arnsdorfs Bürgermeisterin Martina Angermann Stellung zu den Vorwürfen. Auf die wichtigsten Fakten möchten wir an dieser Stelle eingehen:
Nach einem Notruf alarmierte die Leitstelle Ostsachsen um 17:52 Uhr die Feuerwehren aus Arnsdorf, Kleinwolmsdorf, Wallroda, Fischbach, Radeberg, Großröhrsdorf, Pulsnitz und Bischofswerda mit dem Stichwort Mittelbrand/Dachstuhlbrand. Auch der Rettungsdienst, sowie der diensthabende Kreisbrandmeister wurden alarmiert. Nach neun Minuten traf das Löschgruppenfahrzeug von der Ortsfeuerwehr Wallroda vor Ort ein. Fast zeitgleich kamen auch die Feuerwehren aus Arnsdorf und Radeberg an der Einsatzstelle an. Man entschied sich hier, die Einsatzleitung an ein sehr erfahrenes und durchaus fachlich qualifiziertes Mitglied der Feuerwehr Radeberg zu übergeben. Ehe die Brandbekämpfung letztendlich zwischen 18:15 Uhr und 18:20 Uhr begann, musste der Einsatzleiter die Lage aber erst erkunden und sicherstellen, dass keine Menschenleben in Gefahr waren. Dazu mussten andere Bewohner befragt und das Brandobjekt abgesucht werden. Erst als sicher war, dass keine Personen im Haus waren, konnte man die Priorität auf die Brandbekämpfung legen. Über die Drehleiter der FFW Radeberg wurde dann sofort ein Außenangriff eingeleitet.
Das Wasser dazu kam anfangs aus einem Unterflurhydranten, welcher für eine Wasserfördermenge von 2.000 Litern/Minute ausgelegt ist und über die Pumpe eines Tanklöschfahrzeuges in die Drehleiter eingespeist wurde. Gleichzeitig baute man zwei Leitungen vom Freibad aus zur Einsatzstelle auf und nutzte bis dahin Tanklöschfahrzeuge im Pendelvekehr als Puffer. Auch in direkter Nähe zum Brandobjekt gab es einen Teich. Dieser war jedoch nicht als Löschwasserteich ausgewiesen und somit musste die Brauchbarkeit in Frage gestellt werden. Der Einsatzleiter entschied sich vorerst eine sichere Löschwasserversorgung über genannte Wege aufzubauen, ehe der Teich am Tiergehege als Entnahmequelle geprüft und genutzt wurde.
Während des eingeleiteten Außenangriffs wurde eine weitere Lageerkundung im Inneren des Gebäudes durchgeführt. Dabei wurde um 18:40 Uhr eine Tierrettung durchgeführt und ein Kaninchen gerettet. Kritisiert wurde, dass während dieser Zeit immernoch die Gasversorgung im Haus aufrecht erhalten war. Erst ca. zwei Stunden nach Brandausbruch habe der Einsatzleiter die Gasleitung zudrehen lassen. Laut Sicht der Feuerwehr ist dies korrekt. Die Heizungsanlage befand sich im Keller des Hauses, während der Brand im Dachstuhl wütete. Der Einsatzleiter habe keine Notwendigkeit gesehen, einen Trupp in den Keller des Hauses zu schicken, um die Anlage abzuschalten. Darüber hinaus war die Anlage nicht ausreichend gekennzeichnet und der freie Zugang zu dieser nicht gegeben.
Lobend zu erwähnen ist die Hilfsbereitschaft der Arnsdorfer Bürger, Vereine und Kitas. Völlig uneigennützig haben unzählige Menschen ihre Hilfe angeboten und die Eisnatzkräfte mit Getränken und auch Speisen versorgt. Die später alarmierte Schnelleinsatzgruppe aus Wilthen übernahm dann die Koordination der Hilfsangebote und stellte ein warmes Zelt für die Betreuung auf. Auch eine Bleibe für die betroffenen Mieter wurde zeitnah gefunden.